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Stethoskop
Brustkrebs und Schwangerschaft
Auch während einer Schwangerschaft kann Brustkrebs behandelt werden. Eine Schwangerschaft nach einer Brustkrebserkrankung ist möglich.
Brustkrebs

Brustkrebs und Schwangerschaft

Brustkrebs ist für jede Frau eine belastende Diagnose. Die Konsequenzen aus Erkrankung und Therapie stellen oft das gesamte Leben auf den Kopf. Bei einem Prozent der Brustkrebspatientinnen fällt der Zeitpunkt der Diagnose mit einer Schwangerschaft zusammen.

Eine schwangere Frau, die die Diagnose Brustkrebs erhält, ist verständlicherweise in besonderem Maße schockiert. Schließlich betrifft die Erkrankung nicht nur sie selbst, sondern auch ihr ungeborenes Kind. Heute wird kein vorsorglicher Schwangerschaftsabbruch mehr empfohlen. Die frühere Annahme, eine Schwangerschaft könnte das Wachstum des Mammakarzinoms unmittelbar beeinflussen, hat sich nicht bestätigt.

Diagnose von Brustkrebs während einer Schwangerschaft

Tastuntersuchungen und bildgebenden Verfahren, die bei nicht schwangeren Frauen zur Diagnose von Brustkrebs eingesetzt werden, sind bei Schwangeren nur zum Teil empfehlenswert. Vor allem die Mammografie soll nur in Einzelfällen zur Diagnose erfolgen, weil die Strahlenbelastung für das Ungeborene möglichst gering gehalten werden soll. Zudem ergeben die Röntgenbilder aus der Mammografie häufig kein eindeutiges Ergebnis, weil das Brustgewebe während einer Schwangerschaft sehr dicht ist und Flüssigkeit einlagert. Für eine gesicherte Diagnose kann eine Biopsie sorgen.

Behandlung von schwangeren Brustkrebspatientinnen

Operation und anschließende Therapiemaßnahmen sind auch bei schwangeren Frauen grundsätzlich genauso möglich bei nicht schwangeren. Eine Operation kann während der gesamten Schwangerschaftsdauer durchgeführt werden. Auch eine Chemotherapie ist bei schwangeren Frauen möglich, ohne dem Ungeborenen zu schaden. Allerdings kommen für die Chemotherapie nur bestimmte Medikamente infrage. Die Therapie soll erst nach der 13. Schwangerschaftswoche beginnen und mindestens drei Wochen vor dem Entbindungstermin beendet werden.

Weitere Therapiemaßnahmen, wie eine Antihormontherapie oder Bestrahlung, können zwei bis vier Wochen nach der Entbindung erfolgen. Auch das Stillen des Neugeborenen ist grundsätzlich möglich, wenn eine Frist von vier Wochen nach der jeweiligen Krebstherapie eingehalten wird.

Schwangerschaft nach Brustkrebs

Auch Frauen, die die Krankheit Brustkrebs und die therapeutischen Maßnahmen erfolgreich hinter sich gelassen haben, können wieder schwanger werden. Studien haben gezeigt, dass eine Schwangerschaft nach einer Krebserkrankung das Risiko, erneut zu erkranken, nicht erhöht. Empfohlen wird allerdings, möglichst mindestens ein halbes Jahr Wartezeit nach einer Chemotherapie einzuhalten.

Sabrina Mandel